Allgemeine physikalisch-chemischen Komponenten
Den allgemeinen physikalisch-chemischen Komponenten kommt eine unterstützende Bedeutung bei der Bewertung des ökologischen Zustandes bzw. Potentials zu. Sie dienen:
- der Ergänzung und Unterstützung der Interpretation der Ergebnisse der biologischen Qualitätskomponenten,
- als Beitrag zur Ursachenklärung im Falle „mäßiger“ oder schlechterer ökologischer Zustands- bzw. Potenzialbewertungen,
- der Maßnahmenplanung in Zusammenhang mit den biologischen und hydromorphologischen Qualitätskomponenten
- der Überprüfung des Verschlechterungsverbotes und der diesbezüglich geforderten Prognose der Entwicklung der Qualitätskomponenten als wichtige Grundlage
- der Erfolgskontrolle
Zu den allgemeinen physikalisch-chemischen Komponenten der Küstengewässer zählen folgende Qualitätskomponenten und Parameter:
- Sichttiefe: Sichttiefe
- Temperaturverhältnisse: Wassertemperatur
- Sauerstoffhaushalt: Sauerstoffgehalt, Sauerstoffsättigung
- Salzgehalt: Chlorid, Leitfähigkeit bei 25°C, Salinität
- Nährstoffverhältnisse: Gesamtphosphor, ortho-Phosphat-Phosphor, Gesamtstickstoff, Nitrat-Stickstoff, Ammonium-Stickstoff
Anforderungen an den sehr guten ökologischen Zustand und das höchste ökologische Potenzial
In der Tabelle 1 sind Werte zu den Stickstoff- und Phosphorparameter für die Küstengewässertypen von Ostsee und Nordsee zusammengestellt, die gefordert sind, um damit den sehr guten ökologischen Zustand bzw. das höchste ökologische Potenzial zu erreichen.
Tab. 1: Anforderungen an den sehr guten ökologischen Zustand bzw. das höchste ökologische Potenzial: Werte der allgemeinen physikalisch-chemischen Komponenten der Küstengewässertypen von Ostsee und Nordsee.
Ostsee
Küstengewässer- |
Salinität |
Gesamt-Stickstoff (TN) |
Gesamt-Phosphor (TP) |
Küstengewässertypen in Mecklenburg-Vorpommern |
|||
B1 |
≤ 2,8 |
≤ 0,36 |
≤ 0,029 |
B2a |
≤ 7,7 |
≤ 0,17 |
≤ 0,012 |
B2b |
≤ 12,9 |
≤ 0,21 |
≤ 0,015 |
B3a |
≤ 7,2 |
≤ 0,17 |
≤ 0,013 |
B3b |
≤ 11,7 |
≤ 0,18 |
≤ 0,014 |
Küstengewässertypen in Schleswig-Holstein |
|||
B2a |
≤ 8,6 |
≤ 0,35 |
≤ 0,023 |
B2b |
≤ 14,8 |
≤ 0,18 |
≤ 0,011 |
B3b |
≤14,3 |
≤ 0,13 |
≤ 0,009 |
B4 |
≤ 16,7 |
≤ 0,14 |
≤ 0,01 |
Nordsee
Küstengewässer- |
Salinität |
Gesamt-Stickstoff (TN) |
Gelöster anorganischer Stickstoff (DIN) |
Gesamt Phosphor |
N1 / N2 |
29,0 – 31,5 (30) |
≤ 0,21 |
≤ 0,17 |
≤ 0,021 |
N3 / N4 |
16,4 – 30,5 (24) |
≤ 0,37 |
≤ 0,29 |
≤ 0,024 |
N5 |
≤ 32,0 |
≤ 0,16 |
≤ 0,13 |
≤ 0,020 |
1 Winterdurchschnitt im Zeitraum von 1.11. bis 28.02.
Sind bei den einzelnen Parametern Konzentrationsbereiche angegeben, ist jeweils der erste Wert dem niedrigen und der zweite Wert dem hohen Salinitätswert für den Gewässertyp zuzuordnen.
Anforderungen an den guten ökologischen Zustand und das gute ökologische Potenzial
In der Tabelle 2 sind Werte zu den Stickstoff- und Phosphorparameter für die Küstengewässertypen von Ostsee und Nordsee zusammengestellt, die gefordert sind, um damit den sehr guten ökologischen Zustand bzw. das höchste ökologische Potenzial zu erreichen.
Tab. 2: Anforderungen an den guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial: Werte der allgemeinen physikalisch-chemischen Komponenten der Küstengewässertypen von Ostsee und Nordsee.
Ostsee
Küstengewässer- |
Salinität |
Gesamt-Stickstoff (TN) |
Gesamt-Phosphor (TP) |
Küstengewässertypen in Mecklenburg-Vorpommern |
|||
B1 |
≤ 2,8 |
≤ 0,53 |
≤ 0,044 |
B2a |
≤ 7,7 |
≤ 0,25 |
≤ 0,018 |
B2b |
≤ 12,9 |
≤ 0,32 |
≤ 0,023 |
B3a |
≤ 7,2 |
≤ 0,25 |
≤ 0,019 |
B3b |
≤ 11,7 |
≤ 0,27 |
≤ 0,020 |
Küstengewässertypen in Schleswig-Holstein |
|||
B2a |
≤ 8,6 |
≤ 0,52 |
≤ 0,034 |
B2b |
≤ 14,8 |
≤ 0,276 |
≤ 0,016 |
B3b |
≤14,3 |
≤ 0,2 |
≤ 0,0136 |
B4 |
≤ 16,7 |
≤ 0,21 |
≤ 0,0155 |
Nordsee
Küstengewässer- |
Salinität |
Gesamt-Stickstoff (TN) |
Gelöster anorganischer Stickstoff (DIN) |
Gesamt Phosphor |
N1 / N2 |
29,0 – 31,5 (30) |
≤ 0,32 |
≤ 0,26 |
≤ 0,031 |
N3 / N4 |
16,4 – 30,5 (24) |
≤ 0,56 |
≤ 0,44 |
≤ 0,036 |
N5 |
≤ 32,0 |
≤ 0,24 |
≤ 0,19 |
≤ 0,030 |
1 Winterdurchschnitt im Zeitraum von 1.11. bis 28.02.
Sind bei den einzelnen Parametern Konzentrationsbereiche angegeben, ist jeweils der erste Wert dem niedrigen und der zweite Wert dem hohen Salinitätswert für den Gewässertyp zuzuordnen.