Makrozoobenthos
Zum Makrozoobenthos der Übergangsgewässer zählen Arten die auf, teilweise oder vollständig in marinen Sedimenten leben. Dazu zählen Borstenwürmer (z. B. Pierwurm, Wattringelwurm), Krebstiere (z. B. Schlickkrebs), Muscheln (z. B. Sandklaff-, Herz-, Tell- und Miesmuschel) Schnecken (z. B. Wattschnecke) und Vertreter einiger weiterer Gruppen. In unterschiedlicher Zusammensetzung besiedeln sie Sand- und Schlickwatt, Rinnen und Hartböden.
Die Makrozoobenthosbesiedlung von Übergangsgewässern ist im Wesentlichen durch den Salzgradienten bestimmt. Je nach Salinität des Brackwassers zwischen 5 und 18 PSU, kann ein Übergangsgewässer in verschiedene Bereiche eingeteilt werden.
Das Makrozoobenthos indiziert eine Reihe von Stressoren, die auf ein Übergangsgewässer wirken, wie:
- Eutrophierung
- mechanischer Stress (z.B. durch, Unterhaltungs- und Ausbaubaggerungen, Schleppnetzfischerei),
- Klimaänderung
- Verschiebung der oberen Brackwassergrenze stromaufwärts
- Einschleppung fremder Arten
- Trübung
- Schadstoffe
- hydromorphologische Veränderungen
Zur Bewertung der meso-/polyhalinen Bereiche von Übergangsgewässern steht der Multimetric AZTI Marine Biotic Index (M-Ambi) (Borja et al. 2000, Muxika et al. 2007, Heyer 2007) zur Verfügung.
In oligohalinen Bereichen kommt das Ästuartypieverfahren (AETV) (Krieg 2010) zur Anwendung (LAWA-AO 2021, Kennblätter Makrozoobenthos (25) (2020)).
Diese Verfahren sind zwar interkalibriert, in der Oberflächengewässerverordnung (2016) sind sie aber nicht aufgeführt. Daher steht die Beschreibung dieser Verfahren in www.gewaesser-bewertung.de noch aus. Bis dahin können weitergehende Informationen dem RaKon-Arbeitspapier III: Untersuchungsverfahren für biologische Qualitätskomponenten entnommen werden bzw. den Quellen unter „Weiterführende Literatur“.