Salzwiesen
In den Übergangswassern kommen gewässerabwärts mit zunehmendem Salzgehalt Salzpflanzengesellschaften vor, gewässeraufwärts nehmen Röhrichtgesellschaften zu.
Röhrichte, Brack- und Salzmarschen besiedeln den Übergangsbereich zwischen Land und Meer. Sie bilden einen schmalen Saum entlang der Gewässer. Natürlicherweise entstehen sie in strömungsarmen Gebieten, in denen sich Sediment ablagert. Mit aufwachsendem Wattboden siedeln sich erst Pflanzen der Pionierzone und später die der höher gelegenen Zonen an. In Abhängigkeit von der Geländehöhe und den damit verbundenen Überflutungen mit Salzwasser sowie weiteren Einflussgrößen wie Sedimentzusammensetzung, inter- und intraspezifischen Wechselwirkungen und der landwirtschaftlichen Nutzung, differenziert sich die Artenzusammensetzung der Salzwiesen aus. Unter Brackwassereinfluss können sich Brackwiesen bzw. Röhrichte ausbilden.
Röhrichte, Brack- und Salzmarschen fungieren als Wasserfilter und haben damit Einfluss auf die Wasserqualität. Für Prozesse im Nahrungsnetz haben diese Gebiete eine besondere Bedeutung als Nährstoffsenke und -quelle, Remineralisierungsraum, Rückzugs- und Aufzuchtgebiet für aquatische Wirbellose, Fische und Vögel.
Mit der Teilkomponente „Röhrichte, Brack- und Salzmarschen“ werden indiziert:
- Eutrophierung
- hydromorphologische Veränderungen
- Klimaänderung
Zur Bewertung der Salzwiesen steht das Verfahren EM = „Assessment of saltmarsh vegetation in coastal and transitional waters - Bewertung der Salzwiesenvegetation in Küsten- und Übergangsgewässern“ zur Verfügung (Arens 2009).
Dieses Verfahren ist zwar interkalibriert, in der Oberflächengewässerverordnung (2016) aber nicht aufgeführt. Daher steht die Beschreibung dieses Verfahrens in www.gewaesser-bewertung.de noch aus. Bis dahin können weitergehende Informationen dem RaKon-Arbeitspapier III: Untersuchungsverfahren für biologische Qualitätskomponenten entnommen werden bzw. den Quellen unter „Weiterführende Literatur“.